Projekte

Fachberatung für Sprachförderung und interkulturelle Arbeit

Die Sprachförderung im Vorschulalter ist seit vielen Jahren das wichtigste und allein was die Kontinuität angeht bedeutsamste Projekt der Bürgerstiftung. Ausgangspunkt dieses besonderen Engagements war ein Workshop „Sprachförderung im Kindergarten“ im Jahr 2009, organisiert und finanziert von der Bürgerstiftung, in einem Lörracher Kindergarten. Dieser Workshop stieß vor allem bei den teilnehmenden Erzieherinnen und Erziehern auf große Resonanz und zeigte ein unmittelbares Bedürfnis in der pädagogischen Arbeit in den Lörracher Kindergärten auf.

Die Teilnehmenden waren sich darüber einig, dass eine gezielte und verbesserte Sprachförderung im Kindergartenalter in Lörrach nötig. Die vorhandenen Ansätze gelte es zu stärken. Nötig sei hierfür eine pädagogische Begleitung in den Einrichtungen sowie eine gezielte Arbeit mit den Eltern. Hilfreich wäre zudem der Aufbau eine Sammlung von Materialien, um diese Arbeit in der Praxis umzusetzen. So wurden die Ansprüche zusammengefasst.

Die Bürgerstiftung nahm die Ergebnisse dieses Workshops als Auftrag an und richtete 2010 im Sinne einer Anschubfinanzierung eine Stelle „Fachberatung für Sprachförderung und interkulturelle Arbeit“ ein. Zur Finanzierung dieser 30-Prozent-Stelle konnte die Sparkassenstiftung für Jugend, Umwelt und Bildung gewonnen werden.

Im September 2010 trat die diplomierte Sozialpädagogin Michaela Kern die von der Bürgerstiftung geschaffene Stelle „Fachberatung für Sprachförderung und interkulturelle Arbeit“. Bereits seit 2005 war Michaela Kern im St. Bonifatius Kindergarten in der Sprachförderung tätig. Fortan war sie Ansprechperson und Beraterin aller Lörracher Kindergärten beim Thema Sprachförderung.

Das Konzept sah von Anfang an eine parallele Arbeit mit den Eltern vor, ohne die Sprachförderung kaum erfolgreich sein könne. Nur mit gleichzeitiger Elternbildung, also zum Beispiel durch Sprachkurse, Informationsangebote oder auch Spielenachmittage, um den persönlichen Zugang zu verbessern und eine lockere Lernatmosphäre zu schaffen, sowie der Unterstützung zu Hause können in der Sprachförderung langfristige Erfolge erzielt werden. Das gemeinsame Feiern von Festen und das Vorlesen in der Muttersprache ist Teil dieser zentralen interkulturellen Arbeit.

Beschäftigten sich im Jahr 2009 nur wenige Kindereinrichtungen in Lörrach mit dem Thema Sprachförderung und interkultureller Arbeit, so ist dies heute ein wichtiger und selbstverständlicher Bestandteil der meisten Einrichtungen.

Mit Hilfe der Fachberatung wurde in vielen Kindergärten und -tagesstätten in Lörrach die Sprachförderung auf- beziehungsweise ausgebaut. Als befruchtend hat sich die von der Fachberatung angestoßene Vernetzung der Einrichtungen erwiesen. Gemeinsam arbeiten alle Beteiligten an der Weiterentwicklung der Themen Sprachförderung und interkultureller Arbeit. 20 Einrichtungen verschiedener Träger in der Stadt Lörrach und darüber hinaus nehmen regelmäßig das Beratungsangebot der Bürgerstiftung in Anspruch. Die Fachgruppe, die daraus erwachsen ist, hat ein Konzept für die Sprachförderung von Kinder unter drei Jahren entwickelt. Parallel wurde ein System installiert, um die Sprachfördermaßnahmen regelmäßig durch die Träger selbst zu evaluieren.

In dieser Phase gründete sich mit Unterstützung der Bürgerstiftung und der Schubert-Durand-Stiftung ein deutsch-türkischer Frauenchor. Und es wurde damit begonnen, eine Materialsammlung von Büchern, Spielen und Fachliteratur aufzubauen. Die Sammlung ist in der Stadtbibliothek untergebracht und so für das pädagogische Personal von ganz Lörrach zugänglich. Dazu wurde eine Sammlung von zweisprachigen Bilderbüchern sowie eine Spielsammlung angelegt. Letztere steht den Einrichtungen für Spielenachmittage zur Verfügung. Und es wurden Fort- und Weiterbildungsangebote im Bereich der Sprachförderung entwickelt und angeboten. Nach und nach wuchs die Nachfrage auf Seiten der Träger und auch die Stadt erkannte die Notwendigkeit einer stärkeren Förderung.

Um der Mehrarbeit und der gewachsenen Bedeutung gerecht zu werden, wurde es 2014 erforderlich, die Stellenprozente der „Fachberatung für Sprachförderung und interkulturelle Arbeit“ auf 100 Prozent aufgestockt werden. Davon wurden 50 Prozent mit Mitteln des Bundesprogramms Sprachkita finanziert. Neben Michaela Kern bringt nun die Ärztin Ulrike Fritsche ihre Kompetenzen mit ein. Das Bundesprogramm Sprachkita macht die Vernetzung und Qualifikation zur Bedingung, über die Fachberatung fließen kontinuierlich die neusten Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis ein. Damit ist ein hohes Level an Fachkompetenz gewährleistet.

Über die Jahre konnten so viele der anfangs formulierten Ziele umgesetzt werden, Hunderte Kinder und deren Eltern konnten an Sprachfördermaßnahmen teilnehmen. Heute ist die Sprachförderung in Lörrach als wichtiger Beitrag zur Integration der Kinder und deren Eltern in die Gesellschaft anerkannt und ergänzt in sinnvoller und zielgerichteter Art und Weise die Aufgaben der öffentlichen Hand. Darüber hinaus konnte für das Thema mittels gezielter Lobbyarbeit auf breiter gesellschaftlicher wie auf der kommunalpolitischen Ebene erfolgreich sensibilisiert werden.

Die Sprachförderung hat mittlerweile Eingang in die Leitbilder aller Lörracher Kindereinrichtungen gefunden. In den aktuellen Sprachförderprogrammen (z.B. Sprachkita / Programm der Bundesregierung von 2016) sind neben der Sprachförderung mit den Kindern ebenso die Themen „Zusammenarbeit mit den Familien“ und „interkulturellen Arbeit“ von Bedeutung. Die Bürgerstiftung hat dies bereits seit 2009 Jahren erkannt und umgesetzt. Die anerkannte Arbeit der Sprachförderung hat in Lörrach zudem eine außerordentlich breite politische und gesellschaftliche Akzeptanz und Unterstützung gefunden.

Obgleich die Bedeutung der frühen Sprachförderung auch politisch längst anerkannt und öffentlich gewürdigt wird, gab es zuletzt erhebliche Irritationen was die Zukunft der Förderung angeht. Nachdem das befristete Bundesprogramm wie angekündigt Ende 2022 ausgelaufen war, konnten sich Bund und Länder lange nicht über die Anschlussfinanzierung einigen. Es folgte eine erste sechsmonatige Übergangsregelung. Seit Juli 2023 führt nun das Land das Programm in leicht angepasster Form erneut übergangsweise fort, vorerst aber nur bis Ende 2024. Dann soll es eine Nachfolgeregelung geben. In dieser schwierigen Lage hat sich die Bürgerstiftung stets zu dieser Arbeit bekannt.

Zugleich hat die Fachberatungsstelle in Zusammenarbeit mit der Kreismedienstelle, dem Landkreis und der Stadtbibliothek eine Reihe von Angeboten erarbeitet, die die tägliche Arbeit der Einrichtungen im Sinne der Sprachförderung sowie der Vielfalt unterstützen. Dazu zählt die Vielfaltsbox, eine Sammlung von Spielen und Lehrmaterialien, die ausgeliehen werden kann. Dazu zählt die Sammlung zweisprachiger Kinderbücher samt Wanderausstellung sowie neu die Digibox, die über digitale Hilfsmittel informiert und sie bereitstellt. Gemeinsam mit dem Landkreis Lörrach die Fachberatungsstelle die Fachtage (2019 | 2022), die sich speziellen Einzelthemen widmen. 175 Jahre nach Ausrufung der Republik in Lörrach und angesichts der aktuellen Fragestellungen wird sich die

Fachtagung im Jahr 2023

mit dem Thema der Erziehung und Demokratiebildung schon im Kita-Alter widmen.

Bitte setzen Sie sich bei Bedarf direkt mit Frau Kern in Verbindung.

Bürgerstiftung Lörrach
Frau Michaela Kern
Fachberatung für Sprachförderung und interkulturelle Arbeit
Tel.: 0151 – 41 23 41 14
Email: kern@buergerstiftung-loerrach.de

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