Die Bürgerstiftung Lörrach
Fünfter Bücherschrank für Lörrach
Der neue, fünfte Bücherschrank für Lörrach hat seinen Standort:
Die Bürgerstiftung und die Stadt haben gemeinsam den neuen, fünften Bücherschrank eingeweiht. Der Standort ist ungewöhnlich: Neben dem Gräberfeld 17 auf dem Hauptfriedhof.
„Wir freuen uns, dass wir hier etwas zur Belebung des Friedhofes beitragen können“, sagte Frank Hovenbitzer, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerstiftung. „Die Idee, die hinter dem Ganzen steckt, hat uns von der ersten Minute begeistert, in der sie an uns herangetragen wurde.“
Für Olaf Andris, den technischen Leiter des Friedhofes, ist „ein Friedhof ist ja vor allem ein Ort für die Lebenden, nicht nur für die Toten“. Diesem Grundgedanken folgend habe man das neue Gräberfeld mit einer Grünfläche konzipiert, der Bücherschrank soll diesen Gedanken verstärken.
Ausgangspunkt der Neuplanung war, dass das neue Gräberfeld als Ersatz für ein anderes Feld erschlossen werden sollte, das aufgrund der Bodenverhältnisse aufgegeben werden muss. Das neue Gräberfeld, vornehmlich für Ordensangehörige vorgehalten, sollte zu einem Bibelgarten werden, zu einem Ort der Ruhe und der Kommunikation und entsprechend gestaltet bepflanzt werden. Entsprechend wachsen dort nun ein Feigen- und ein Olivenbaum, Myrrhe, Ginster und weitere Gewächse mit einer Verbindung zum Heiligen Land. Auf den Grabsteinen der Ordensfrauen finden sich zudem immer Hinweise auf Stellen aus der Bibel, zu denen die Verstorbenen einen besonderen Bezug hatten. Aber bei einer Vorbesichtigung haben man sich gefragt, wer denn noch wisse, was sich hinter den Grabinschriften „PS 29,11“ ( Der Herr wird seinem Volk Kraft geben; der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden.), oder Joh.7,38“ ( Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie
die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.) verberge. Müsste da nicht in greifbarer Nähe eine Bibel platziert werden, damit gegebenenfalls jemand nachschlagen könne? Und sind solche Verweise auf dem Grabstein nicht auch eine Einladungen zu einer gedanklichen Auseinandersetzung mit wichtigen Fragen des Lebens? Zugleich könnte gerade hier auch ein Ort entstehen, um sich in seiner Fantasie neue Welten zu erschließen. Da lag es nahe, einen Bücherschrank aufzustellen.
OB Jörg Lutz, Frank Hovenbitzer, Günther Heck, Olaf Andris (Stadt), Peter Jungbeck und eine Mitarbeiterin des Friedhofes beim Befüllen des Schranks. Fotos: zVg / Alexander Fessler, Stadt Lörrach
Die Idee wurde an die Bürgerstiftung herangetragen, die sie sofort
aufgriff. Ein Bücherschrank kann ja auch eine Einladung sein, den Friedhof aufzusuchen.
„Ich hoffe und wünsche mir, dass der nun hier auf dem Friedhof aufgestellte Bücherschrank eine rege Nutzerschaft findet und diesen Ort, der vorrangig der Erinnerung und des Innehaltens
vorbehalten ist, auch zu einem Ort der würdevollen Begegnung macht. Ein gutes Beispiel dafür bietet mit einem Blick über die Landesgrenze der Friedhof am Hörnli in Riehen. Der, wie es im Schweizerdeutschen heißt, Gottesacker ist regelmäßig Ort von Kunstinterventionen oder besonderen Veranstaltungen, die im Einklang mit der Totenruhe sind“, führt Oberbürgermeister Jörg Lutz an. Ein Blick in die Fächer des Schrankes zeigte: Noch vor der offiziellen Einweihung wird der Schrank bereits rege genutzt und bestückt.
„Das zeigt, dass er gut angenommen wird“, kommentierte Lutz.
„Es ist der zweite Bücherschrank, den wir fördern“, sagt Günther Heck von der Volksbank Dreiländereck. „Wir sind von der Idee überzeugt und finden den Gedanken der Nachhaltigkeit wichtig. Ein Buch landet nicht einfach im Altpapier, sondern wird noch einmal gelesen.“
Wie bei den vier Vorgängern waren es Sponsoren (neben der Volksbank der Steinmetz Thomas Raschendorfer aus Steinen) und örtliche Handwerker wie die Firma Glas Fritz, die den Bau ermöglicht haben. Gebaut wurde er von der Metallfachklasse der Gewerbeschule. Die Betreuung des Bücherschrankes übernehmen die Mitarbeitenden des Friedhofes. Die Betreuung der Bücherschränke in Stetten, Tumringen, auf dem Salzert und am Senigalliaplatz liegt in den Händen von ehrenamtlichen Schrankpaten der Bürgerstiftung.
Bürgerstiftung erhält Gütesiegel
Der Arbeitskreis der Bürgerstiftungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen gratuliert der Bürgerstiftung Lörrach und verleiht ihr erneut das Gütesiegel für Bürgerstiftungen.
Eine unabhängige Jury hat die von der Bürgerstiftung Lörrach eingereichten Unterlagen am 28. Oktober 2022 final geprüft und die Übereinstimmung im Sinne der Merkmale festgestellt.
Die Bürgerstiftung Lörrach erhält das Gütesiegel zum 1. Januar 2023 – für den Zeitraum von weiteren 3 Jahren. Sie ist damit berechtigt, das Gütesiegel in Verbindung mit Veröffentlichungen und Druckerzeugnissen zu führen.
Flohmarkt zugunsten des Museumsfonds
Erbschaft für den Museumsfonds
Die Bürgerstiftung Lörrach wurde von Günter und Renate Henn testamentarisch als Erbe des Hauses Im Baumgarten 2 in Lörrach-Brombach eingesetzt.
Das Haus war zuvor im Besitz der Familie von Henns Frau. Begünstigt werden soll mit dem Erbe der Museumsfonds, der von der Bürgerstiftung verwaltet wird. Ein Testamentsvollstrecker überwacht die korrekte Verwendung des Erbes.
Die Bürgerstiftung hat sich angesichts der Zinssituation entschieden, das Haus nicht zu verkaufen, sondern nach einer Renovierung die drei Wohnungen zu vermieten. Die Mieteinnahmen fließen dann dem Museumsfonds zu.
Dem Museumsfonds fiel zudem der gesamte Hausrat zu. Zahlreiche regionalgeschichtlich interessante Objekte und Bücher wurden bereits in die Museumssammlung übernommen. Darüber hinaus hat das Museum eine Reihe von Alltagsgegenstände, die das Haus unmittelbar benötigte, direkt erhalten. So verfügt das Museum ab sofort über einen eigenen größeren Gefrierschrank, in dem Textilien, die in die Sammlung kommen, zwischengelagert werden können. Mit diesem Verfahren wird gewährleistet, dass neue Sammlungsobjekte mottenfrei sind. Auch verfügte das Museum bislang über keine eigene Digitalkamera, zum Beispiel um Sammlungsobjekte zu fotografieren, ebenso wenig über einen eigenen Dokumentenscanner.
Zuletzt soll versucht werden, möglichst viele Haushaltsgegenstände zu verkaufen. Der Erlös soll ebenfalls dem Museumsfonds zukommen. Zu diesem Zweck findet am 11. und 12. Dezember von 13:00 bis 17:00 Uhr ein Flohmarkt direkt im Haus statt.
Ort: Haus Henn, Im Baumgarten 2, 79541 Lörrach-Brombach
Veranstalter: Bürgerstiftung Lörrach und Museumsverein
Corona-Regelung: Zugang nur mit gültigem Zertifikat und Maske
Zudem hat Günter Henn sein Archiv zur Namensforschung als Vermächtnis dem Markgräfler Geschichtsverein überlassen. Da dieser aber weder über Räumlichkeiten verfügt, noch das Archiv öffentlich zugänglich machen kann, wurde eine neue Lösung gesucht und gefunden. Die Sammlung geht komplett ins Kreisarchiv nach Schopfheim.
Unterstützung für „Open Bridge Festival“
Am 18. September 2021 feierte die Stadt Lörrach das „Graffiti Festival Open Bridge“ unter der Autobahnbrücke im Grütt.
Dort wurden vor elf Jahren die „Free Walls“ eingeweiht. Seither kann jeder, Amateur oder Profi, sich mit einer sogenannten „Greencard“ eine Genehmigung zur Gestaltung der Brückenpfeiler holen. Die Bürgerstiftung Lörrach unterstützte das diesjährige Festival finanziell.
Mehr Informationen finden Sie hier.
Den offiziellen Flyer zum Festival können Sie hier herunterladen.
Die Bürgerstiftung fördert 2 neue Projekt
Die Befähigung von Kindern ist eines der übergreifenden Themen, denen sich die Bürgerstiftung Lörrach widmet. Zur langen Reihe unterschiedlichster Projekte sind nun 2 neue hinzugekommen.
20. Benefizgala am 01. Februar 2025
Die 19. Benefizgala in 2024 war erneut ein Highlight
Alles wie immer und doch nicht: Die Bürgerstiftung Lörrach richtete wieder ihre Benefizgala aus, installierte zwei, drei Neuerungen und erfüllte erneut alle Erwartungen. Und die kommende Gala 2025 ist bereits in Planung …
Erbe des Familienforschers Günter Henn
Der Namen Henn war vor allem im südlichen Markgräflerland vielen Menschen ein Begriff. Und das ist wörtlich gemeint, denn Namen und die dahinterstehenden Menschen haben ihn beschäftigt. Günter Henn stammt aus Kleinkems, lebte aber seit vielen Jahren in Brombach, im Haus der Tanten seiner Frau, das die beiden später kauften. Henn, von Beruf KfZ-Mechaniker, arbeitete über Jahrzehnte in Grenzach bei der Ciba.
Mehr und mehr entwickelte sich die Genealogie zu seiner großen Leidenschaft. Angefangen hat er zunächst damit, die Geschichte seiner eigenen Familie nachzuzeichnen. Er war dabei auf das Archiv von Pfarrer Helmut Fehse aus Egringen angewiesen, den er immer wieder besuchte. Fehse hatte die Eintragungen aus Kirchenbüchern zum Teil bis ins 16. Jahrhundert in ein System von Karteikarten übertragen. Diese Kartensammlung ist seither zentral ist für die Erarbeitung der Ortssippenbücher vieler Gemeinden im südlichen Markgräflerland.
Henn hat aber zudem für Fehse im Internet recherchiert, etwa in den Datenbanken der Mormonen oder auch an in militärischen Unterlagen. Henn selbst hat die Ortsnamensbücher von Hertingen und Wintersweiler herausgegeben, bei anderen (Mappach, Maugenhardt, Blansingen-Welmlingen, Tannenkirch) war er maßgeblich beteiligt. Wie überhaupt die Herausgeber solcher Ortsnamensbücher selten alleine arbeiten, sondern sich aushelfen und kooperieren. Das neue Ortsnamensbuch für Blansingen konnte Henn nicht mehr fertigstellen, seine Cousine und sein Schwager haben die abschließenden Arbeiten übernommen. Das Buch erscheint am 11. Dezember.
Der Aufwand ist dabei übrigens erheblich, denn bei den in den Büchern genannten Personen, die nicht mindestens 30 Jahre tot sind, müssen nach den heutigen Datenschutzrichtlinien sie selbst oder ein Angehöriger ihr Einverständnis erklären.
Günther Henn ist im April im Alter von 72 Jahren verstorben, fünf Jahre nach seiner Frau Renate. Die kinderlosen Eheleute Henn haben ihr Haus der Bürgerstiftung zugunsten des Museumsfonds hinterlassen. Ausdrücklich äußerte Günther Henn zugleich den Wunsch, das Karteikartenarchiv von Pfarrer Fehse zu bewahren und zusammenzuhalten. Das ist durch die Übergabe an das Kreisarchiv erfolgt, dort sind die Karteien auch öffentlich zugänglich.
Unser Projekt 2021: „ReUse-IT“
Eines unserer aktuellsten Projekte ist „ReUse-IT“ : Gebrauchte IT-Infrastruktur zur Abgabe an bedürftige Familien und Personen, um diesen mit der gesammelten Hardware bei den nicht zuletzt durch Corona gestiegenen Bedürfnissen des digitalen Unterrichts unter die Arme zu greifen.
Mehr Informationen zu „ReUse-IT“ finden Sie hier.
Bürgerfest des Bundespräsidenten
Ute Lusche, Vorsitzende der Bürgerstiftung Lörrach, und Andre Marker, Stiftungsratsvorsitzender der Bürgerstiftung, haben am 30. August 2019 auf Einladung des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier am Bürgerfest im Schloss Bellevue teilgenommen.
Förderpreis aktive Bürgerschaft 2019
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2019 – Öffentlichkeit und Anerkennung für bürgerschaftliches Engagement
Berlin, 20. März 2019 – Die Gewinner des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 stehen fest. Hauptpreisträger sind die Bürgerstiftung Lörrach, die Lichtenbergschule Darmstadt, die Volksbank Oldenburg eG und die Journalistin Dr. Inga Michler. Sie werden für besonders herausragende Engagementprojekte und Berichterstattung über gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet und erhalten jeweils 5.000 EUR. Darüber hinaus erhalten 16 weitere Bürgerstiftungen, Schulen, Genossenschaftsbanken und Journalisten Anerkennungspreise, die mit jeweils 1.000 EUR dotiert sind. Die Auswahl aus den insgesamt mehr als 350 Bewerbungen hat eine unabhängige Jury getroffen. Die Laudationes halten die Schauspielerin ChrisTine Urspruch, die ZDF-Moderatorin Ilka Brecht, die Unternehmerin Diana Kinnert und die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Marija Kolak. Die Preisverleihung findet am 24. Mai 2019 in Berlin statt.
Die vollständige Presse-Information finden Sie unter www.aktive-buergerschaft.de/presse oder als PDF zum Download.
Aktuelle Projekte
Aktuell unterstützt die Bürgerstiftung folgende Projekte: